In den Organen und Geweben eines vollkommen gesunden Körpers sind mehr Basen als Säuren vorhanden. Konkret bedeutet das: In den Knochen, im Gewebe und in den Organen sind jede Menge Mineralien und Spurenelemente gespeichert – vor allem die basischen Mineralien Magnesium, Kalzium und Kalium.
Damit können die Organe ungestört ihrer Arbeit nachgehen, die Hormondrüsen produzieren fleißig genau die Mengen an Botenstoffen, die der Körper für seine Systeme braucht, Enzyme stehen bereit, die Nahrung aufzuspalten, das Verdauungssystem, Herz und Kreislauf – alles läuft perfekt, und obendrein ist man auch geistig und mental ziemlich gut drauf. Man schläft gut, kann sich nach anstrengender Arbeit und Stress gut entspannen. Und wenn ein Notfall eintritt, greift der Körper auf seine wohlgefüllten Speicher zurück. Klingt fast zu schön um wahr zu sein? Richtig. So einen Idealzustand wird man in der realen Welt kaum noch antreffen – höchstens vielleicht bei einem frisch geborenen Säugling, wobei auch das nur gilt, wenn sich die Mutter während der Schwangerschaft optimal ernährt hat.
Jeder halbwegs gebildete Mensch hat inzwischen gelernt, dass unsere Körper heute zu „sauer“ sind. Im Klartext: In unserem Organismus befinden sich deutlich mehr Säuren als Basen. Hauptursachen dafür sind Stress und Hektik, anhaltende physische oder psychische Spannungen, Medikamente, Bewegungsmangel, Verarmung unserer Lebensmittel an basischen Mineralien und falsche Ernährung – also eigentlich alles, was unseren Alltag so ausmacht.
Säuren machen krank, dick – und schlechte Laune. Das mag hart klingen, aber es entspricht der bitteren Wahrheit. Ein übersäuerter Körper hortet Toxine und Säuren und kann diese nicht loswerden. Er braucht dringend Bitterstoffe. Die sorgen nämlich dafür, dass Säuren in Basen umgewandelt und ausgeschieden werden können. Die Geschmacksinformation bitter legt im Körper einen Schalter um – auf Verdauen, Ausscheiden und Regenerieren. Eigentlich wäre es ganz einfach, dem Körper einen Schubs in Richtung basisch zu geben. Aber leider geschieht das viel zu selten.
Nehmen wir zum Beispiel, was ein gesunder Normalbürger am Tag so zu sich nimmt. Morgens ein Fertigmüsli mit Milchkaffee, mittags Nudeln mit Hähnchenbrust, am Nachmittag ein Früchtejoghurt und abends ein „richtiges“ Essen mit Steak, Basmatireis und einem kleinen gemischten Salat. Klingt ziemlich gesund, oder? Ist es aber nicht, denn bis auf den Salat gehören alle genannten Lebensmittel zu den Säurebildnern. Gar nicht gut.
Kohlenhydrate aus Zucker und Weißmehl, Milchprodukte, Fleisch und Fisch gehören zu unseren Hauptnahrungsmitteln. Genau die sind aber schuld, dass in unserem Körper die Säuren überhand nehmen, von Zigaretten, Alkohol, Kaffee, Cola und Energydrinks ganz zu schweigen.
Das Problem bei Säuren: Sie nehmen uns die Mineralien weg. Aber fangen wir von vorne an. Da der pH-Wert des Bluts relativ konstant bleiben muss, wird er vom Körper immer in einem engen Bereich gehalten. Damit das so bleiben kann, muss der Organismus im Falle einer Übersäuerung auf seine Depots zurückgreifen. Sind diese leer, entzieht er zum Beispiel das benötigte Kalzium aus der Kochensubstanz, weshalb bei Übersäuerung immer an Osteoporose gedacht werden muss.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Körper, der sich im Säuren-Basen-Gleichgewicht befindet bereits 30 Prozent seiner Vitalkraft verloren hat! Ein übersäuerter Körper leidet definitiv unter einem Mangelzustand. Ihm fehlen in erster Linie Magnesium Kalzium und Kalium, ohne die vor allem die Ausscheidungsorgane nicht mehr richtig arbeiten können. Deshalb hortet der Körper Toxine und Säuren und kann sie nicht loswerden. Das sieht man ihm an. Am teigig aufgequollenen Gesicht, am schwachen Bindegewebe, den Fettröllchen um die Taille, schlecht riechendem Schweiß, um nur ein paar der vielen Symptome zu nennen, die Säureüberschuss im Körper anzeigen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) behauptet, dass es beim deutschen Bundesbürger schon bei „normaler“ Kost täglich zu einem Säureüberschuss von 50-80 mmol kommt. Früher oder später stellen sich dann die ersten Säure-Beschwerden ein. Völlegefühl, Magendruck, Sodbrennen, ein ungesundes Aussehen, fahle Haut, Augenringe, schlechte Verdauung. Früher oder später folgen dann die ersten Anzeichen der klassischen Zivilisationskrankheiten wie Altersdiabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, Gicht und Arthrose, Schmerzsyndrome.
Gerade im Anfangsstadium solcher Störungen bestehen große Chancen, die Beschwerden wieder vollkommen loszuwerden. Als erstes sollte man dafür sorgen, dass die Säuren verschwinden und dem Körper wieder genügend Basenreserven zu Verfügung stehen. Also kräftig entsäuern! Das funktioniert ganz wunderbar mit drei Maßnahmen: Der regelmäßigen Einnahme von Basenpulvern, einer überwiegend basischen Ernährung und last but not least mithilfe der auf so vielen Gebieten hilfreichen Bitterstoffe, die, wie wir inzwischen wissen, entscheidend dazu beitragen, dass sich im Körper Basen bilden. Wer so eine Kur jemals konsequent über ein paar Wochen durchgezogen hat, spürt die Wirkung sehr schnell. Sobald der Organismus genügend Mineralien gehortet hat und sich im basenüberschüssigen Zustand befindet, verschwinden oder bessern sich die meisten Symptome ganz von alleine. Man fühlt sich wohler und vital, kann sich leichter bewegen, Schmerzen verschwinden, werden schwächer oder treten seltener auf. Auf jeden Fall schaffen Basen die Grundlage, dass Heilung überhaupt stattfinden kann.
Wenn Sie noch mehr für sich tun möchten, blättern Sie bitte weiter zu dem Absatz unter dem Titel „Entgiften, entsäuern, erneuern“.
Exkurs: Säuren und Basen
Säuren und Basen sind Gegenspieler. Die beiden chemischen Verbindungen sind in Lebensmitteln enthalten und werden auch vom Körper selbst produziert. Säuren entstehen, wenn Verdauungsorgane wie Magen, Bauchspeicheldrüse, Leber und Gallenblase nicht mehr richtig funktionieren. Dann können basische Lebensmittel und Kräuter mit Bittersubstanzen den Säureüberschuss neutralisieren und den reibungslosen Ablauf der Stoffwechselprozesse wieder herstellen.
Die Maßeinheit für Säuren und Basen ist der pH-Wert. Die Mess-Skala reicht von pH0 (äußerst sauer) über pH7 (neutral) bis pH14 (äußerst basisch).